RCK2022 - KW24 - Die Halle hat endlich ihren Boden bekommen!

Es sah aus als ob das Hauptwerk von Tamiya explodiert sei - überall lagen Teile rum die aussahen wie das Lenkgestänge vom TA-02 GT2 Porsche.
Doch von vorne angefangen:

Bei dem Bau der Halle hängen wir im Zeitplan etwas hinterher. Die Verfügbarkeit bestimmter Materialien ist im Moment einfach nicht perfekt. Eine sehr wichtige Rolle hat dabei der Boden in der Halle eingenommen.

Die Halle steht mit ihren Pfeilern auf einem Streifenfundament mit punktueller Verstärkung. Wir haben in der Halle also keine tragende Bodenplatte.
Die Bodenplatte sollte im Nachgang in die Halle gelegt werden - ausgeführt als 18cm starke Industriebodenplatte (Stahlfaser-Beton), schwimmend verlegt. Damit die Bodenplatte ihre Endpositionen kennt war es sehr wichtig dafür die bodentiefen Fenster und Türen eingebaut zu haben - ansonsten wäre uns die Platte im wahrsten Sinne des Wortes aus der Halle gelaufen.

Und genau bei den Fenstern hing es - sie kamen einfach nicht herbei - sind jetzt aber da!

Also hat der Fensterbauer in Windeseile binnen zwei Tagen die Fenster als Anschlag für die Bodenplatte montiert.
Gleichzeitig kam auch der Tiefbauer wieder auf die Baustelle, zog den bisherigen Boden in der Halle annähend eben und baute dann ein absolut topfebenes Planum aus Feinkies ein.
Ab der Stelle durfte die Halle niemand mehr betreten. Wer es doch gewagt hätte, wäre mit dem Knüppel durch Weitefeld gejagt worden.
Auf dieses topfebene Feinkies-Planum verlegte dann unser Hochbauer noch die Dämmung. Das ganze passierte zeitgleich - während vorne schon die Dämmung lag, ging es hinten noch um die letzten Quadratmeter des Planums.
Zur Sicherheit wurden im Randbereich noch eine Bewehrung in Form von Stahlnetzen eingebaut.

Montag sollte es dann so weit sein und die Bodenplatte sollte kommen.

5 Uhr morgens war als Arbeitsbeginn angesetzt. Als pflichtbewusster und äußerst wissbegieriger Bauherr war selbiger natürlich um 04.45 Uhr an Ort und Stelle und wartete auf die Bodentruppe.
Kurz drauf trafen die Jungs ein. In Summe 10 Leute mit 4 Fahrzeugen - gute 2h Anfahrt und Ankunft um 5. Puuh - das sollte ein langer Tag werden.

Noch nicht ganz auf der Baustellen angekommen fielen die ersten schon aus ihren Autos und stürmten in die Halle. So schnell konnte man gar nicht gucken wie eine Folie über der Dämmung verlegt wurde, verschiedene Schaumstoffe im Randbereich penibel verlegt wurden und der untere Bereich der Wände und Türen auf rund 2m Höhe mit einem Spritzschutz versehen wurde.
Man konnte direkt erkennen: Die Jungs haben eine große Sauerei vor - wollen aber keine Spuren hinterlassen.

Um 8 Uhr kam der erste (von insgesamt 14!) Beton-LKW.
Da die Betonpumpe als solches allerdings nicht funktionieren wollte verstrich hier etwas Zeit - man musste auf eine Ersatzpumpe warten und genoß in der Zeit das herrliche Westerwald-Wetter.
Als der LKW mit der zweiten Pumpe anrollte ginge es dann Schlag auf Schlag und die Schlange an wartenden Beton-LKW konnte abgearbeitet werden.

Die Bodenplatte besteht aus einem Beton in den Stahlfasern hinein gemischt werden. In der Galerie kann man es gut sehen - sowohl im Beton auf dem Boden als auch sauber in der Hand. Diese Stahlfaser sehen 1:1 aus wie das Lenkgestänge vom TA-02. Ob hier ein Recycling aus Japan erfolgt ist? ;-)
Pro cbm stecken 25kg dieser Drähte im Boden und verschaffen ihm Stabilität und Belastbarkeit. In Summe also drei Tonnen im gesamten Hallenboden.

Der Einbau der Bodenplatte erfolgte vollständig an einem Tag. Dabei kamen super interessante Gerätschaften zum Einsatz - insbesondere die selbsfahrenden Flügelglätter in Doppelausführung sahen von außen absolut spaßig aus. Transponder einbauen, Zeitnahme installieren und los könnte es gehen - doch leider wollte uns niemand fahren lassen... Vielleicht auch besser so!

Die Flügelglätter sorgen zusammen mit einer Hartschicht-Einstreuung für einen absolut spiegelglatten und topfebenen Boden - absolut beeindruckend wenn man das über die Entwicklung des gesamten Tages hin sieht.

Über Nacht wurde die Bodenplatte mit einer weitere Folie zugedeckt. Am nächsten Morgen war der Beton so weit ausgehärtet, dass er problemlos begehbar war. Morgens um 5 hatten wir draußen 8 Grad - in der Halle waren es (trotz offener Tore) gefühlte 20 Grad. So ein aushärtender Betonboden ist eine prima Fußbodenheizung!

Am zweiten Tag ging es dann auch direkt mit der Bearbeitung des Bodens weiter. 
Um unkontrollierte Risse zu vermeiden wurde der Boden auf insgesamt rund 250m Länge eingeschnitten. Die Schnitte gehen dabei nicht ganz durch und sind bewusst eingebrachte Sollbruchstellen - damit der Boden auch nach Jahrzehnten noch super aussieht!

Nach dem Schneiden wurde die Platte noch einmal bewusst nass gemacht und wieder mit einer Folie abgedeckt. Jetzt heißt es abwarten und ordentlich abbinden :-)

 

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